Die EMAS-Zertifizierung: Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz fusioniert
Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist ein fester Bestandteil der QUNDIS-Unternehmenspolitik. Bestrebungen, die eigene Umweltbilanz zu verbessern, gab es daher schon vor der EMAS-Zertifizierung. Bereits 2008 wurde QUNDIS mit der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Darauf aufbauend strebte das Qualitäts- und Umweltmanagement dann 2015 erstmals die EMAS-Zertifizierung an. Doch bevor die Validierung durch einen EMAS-Gutachter erfolgen kann, gibt es unternehmensseitig einiges zu tun. Die Grundvoraussetzung ist eine systematische Umweltprüfung, die alle Unternehmensbereiche einschließt.
Nicht nur der damit verbundene Aufwand überraschte das Team damals. „Es war für uns nicht immer einleuchtend, warum wir an einer bestimmten Stelle ins Detail gehen sollten. Aber genau diese Details waren später entscheidend, um den Hebel anzusetzen“, erinnert sich Frank Jünemann. „Man muss sich tatsächlich alles anschauen, von der Fertigung über die Mitarbeiter-Fahrtwege bis hin zur Steuerung der Büroräume. Mit diesem zahlenbasierten Überblick lassen sich dann Ziele generieren.“
Wie ein Umweltmanagementsystem zu Einsparungen führt
Ein wesentliches Ziel des Umweltmanagementsystems ist die Verbindung von wirtschaftlichem und nachhaltigem Handeln. Die systematischen Überprüfungen schaffen eine Basis, um Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen positive Effekte haben. Diese Erfahrung hat man bei QUNDIS bereits 2015 gemacht. „Bei der Ist-Aufnahme stellten wir damals unter anderem fest, dass am Wochenende ein Druckluft erzeugender Kompressor lief, der gar nicht gebraucht wurde“, so Frank Jünemann. Der Kompressor wurde daraufhin abgeschaltet. So war es einerseits möglich, die Betriebskosten zu senken und andererseits die Energieeffizienz zu verbessern.
Ein weiterer großer Erfolg ergab sich, als die Verpackungen überprüft wurden. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden genutzt, um die Umverpackung des Heizkostenverteilers Q caloric anzupassen. Durch diese Änderungen spart QUNDIS jährlich 1,5 Tonnen Kunststoff ein.
Auch die Abfallentsorgung wird im Zuge der EMAS-Zertifizierung regelmäßig überprüft. „Wir hatten die Abfallbilanz bereits im Rahmen der ISO 14001 im Blick, haben für die EMAS aber noch einmal das Gesamtsystem betrachtet und die Rücklaufströme geprüft. Dafür sind wir auch mit dem Entsorger im Gespräch gewesen“. Seither arbeitet QUNDIS kontinuierlich daran, die eigenen Geräte so zu gestalten, dass sie unkompliziert zu zerlegen sind. Dies erleichtert die Rückgewinnung von wertvollen Rohstoffen wie Edelmetallen, aber auch die Entsorgung bzw. das Recycling.
Wie die EMAS Compliance gewährleistet
In den letzten Jahren sind die umweltrechtlichen Anforderungen an Unternehmen gestiegen. Im Rahmen der EMAS-Zertifizierung prüfen unabhängige Umweltgutachter, ob Betriebe und Organisationen die geltenden Umweltvorschriften einhalten. Die EMAS stellt somit ein effektives Instrument zur Eigenüberwachung dar und schafft gleichzeitig Transparenz. Frank Jünemann begrüßt dieses Vorgehen: „Beim jährlichen Compliance-Audit werden alle Daten überprüft und hinterfragt. Sobald ein Unternehmen auditiert ist, besteht jedoch die Gewissheit, dass alles rechtskonform ist. Das schafft Vertrauen.“ Auch der Unternehmensbereich Qualitäts- und Umweltmanagement muss regelmäßig durch einen externen Partner geprüft werden. Ein Prof. der HS Mittweida ist zertifizierter Auditor und wird das Audit durchführen.
Warum es ohne die Mitarbeitenden nicht geht
Nicht nur die sorgfältige Datenerfassung und effektive Maßnahmen sind entscheidende Faktoren für den Erfolg eines Umweltmanagementsystems. Das bestätigt auch Frank Jünemann: „Wie gut ein Unternehmen beim Umweltschutz ist, hängt auch von den Mitarbeitenden ab. Ohne Unterstützung und Verstehen geht es nicht“. Mit ihrem Verhalten tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von QUNDIS aktiv zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Umweltbilanz des Unternehmens bei. Sie heizen im Winter verantwortungsbewusst, schalten das Licht in leeren Büroräumen aus und hinterfragen vor dem Druck von Dokumenten kritisch, ob sie in Papierform erforderlich sind. Den Mitarbeitern wird auch die Möglichkeit angeboten, ein Fahrrad zu leasen.
Auch über die EMAS hinaus engagiert sich QUNDIS in Sachen Umweltschutz. Ein Herzensprojekt der Mitarbeitenden, und auch des gelernten Forstwirts und späteren Wirtschaftsingenieurs Frank Jünemann, ist das Bestreben, einen eigenen Firmenwald zu pflanzen. Dafür arbeitet QUNDIS mit den Baumpaten Thüringen zusammen, die in der Region die Aufforstung der stark geschädigten Wälder vorantreiben. Seit November 2022 hat das Unternehmen die Patenschaft für 600 Bäumen übernommen, im Jahr 2025 sollen es 5.000 sein.